Ursprünglich dienten Branchenbücher als Ergänzung zu den Telefonbüchern. Im Gegensatz zu einem Telefonbuch, das in der Regel Name und ggf. Adresse von Privatpersonen enthält, bietet das Branchenbuch in Papierform eine Liste mit Firmeneinträgen oder Ärzt*innen-Adressen für die unmittelbare Umgebung. In Telefonzellen hingen viele Jahre Telefonbuch und gelbes Branchenbuch nebeneinander. Für Dienstleister*innen und Unternehmen war es vor der digitalen Revolution durch das Internet wichtig, im lokalen Branchenbuch präsent zu sein (Branchenbuch Berlin, Hamburg, München etc.). War dieses doch meist die einzige Quelle, um Firmenadressen zu erhalten oder gezielt nach Dienstleistungenzu suchen.
Das wohl bekannteste Branchenbuch in Deutschland sind die „Gelben Seiten“. Analog dazu gibt es im anglophonen Raum die „Yellow Pages“. Die Gelben Seiten werden seit vielen Jahren von einer Verlagsgruppe publiziert, die ihre Branchenbücher durch die Gebühren für die Einträge sowie Werbung finanziert.
Im digitalen Zeitalter wirkt das Branchenbuch aus Papier wie ein Dinosaurier. Heute konkurrieren viele verschiedene Anbieter*innen im Netz um die Gunst der Firmen und Besucher*innen. Die einzelnen Branchenbücher sind dabei nicht mehr nur auf Regionen beschränkt sondern fungieren als vertikale Suchmaschine, indem User überregional nach Firmen, Vereinen, Ärzt*innen oder Dienstleistungen suchen können. Werbetreibende können somit nicht nur auf ihre Region begrenzt im Branchenbuch Berlin oder im Branchenbuch Hamburg gelistet werden, sondern ihren Firmeneintrag für ganz Deutschland oder eben überall dort verfügbar machen, wo es einen Internetanschluss gibt.
Nach der eigentlichen Digitalisierung hat das Branchenbuch auch die Entwicklung zum Web 2.0 vollzogen. So können vielfach Firmeneinträge auch problemlos via Facebook oder andere Social-Media-Plattformen geteilt werden. Direktlinks zur Routenplanung oder das Branchenbuch als praktische App fürs Smartphone erweitern die Verwendungsmöglichkeiten von Branchenbüchern ungemein.